Mit der „Mobby“ nach Sardinien

Übernachtung auf dem Campingplatz. Die Wasserwaage und der Holzklotz gegen 2cm Gefälle, die Sat-Schüssel fürs Abendprogramm. Auch italienische Camper wissen, wie man sich im Urlaub möglichst wie zu Hause fühlt.

Ich muss still sein – mich umgibt immer eine beachtliche Anzahl elektronischer Gadgets. So frage ich erneut mein Space-Shuttle Cockpit wo ich lang fahren soll. Da ich zwei Navigationsgeräte verwende (Garmin Zumo 660 und Navigon Software auf dem Galaxy Tab), muss ich mich zuweilen entscheiden, welcher Anweisung ich folge. Navigon hat mir eine vielversprechende Route durch den National Park Capanne Di Marcarolo gelegt.

Mit vielen Kurven windet sich eine fantastisch einsame Motorradstrecke durch eine wunschschöne Naturlandschaft. Bei aller Freude erfordern die rund 30km meine ganze Aufmerksamkeit. Die Straße ist endurolike durchwachsen, mit Rissen und Löchern im Belag, in vielen Kurven liegt Rollsplitt.
Zum ersten Mal packe ich die Action-Kamera aus und montiere sie unter einem Koffer. Die Videoaufzeichnungen kann ich leider erst zu Hause Sichten – mein Netbook kann die großen Datenmengen der HD-Aufzeichnungen nicht verarbeiten.
An einer Picknickecke lege ich eine Pause ein. Kondensierende, warme Luft schwappt wie eine große Welle über eine Gebirgskette. Eigentlich ein genialer Platz für die Nacht, doch der Süden lockt, ich möchte Sardinien erreichen.

Mit Hilfe meines Firlefanz schaffe ich es noch am gleichen Abend auf die Fähre nach Sardinien: Während ich mich durch den Verkehr schlängle, quakt mir das Navi die Route zum Hafen in linke Ohr, auf dem Rechten telefoniere ich mit Freund Marc aus Deutschland, der mir die Fährverbindungen aus dem Internet recherchiert. Gleichzeitig kontrolliert er mit Hilfe des GPS-Live-Tracking, ob ich mich korrekt in Richtung Hafen bewege.

An der Hafenzufahrt wird nach einem Ticket gefragt. Ich haste zum Ticketschalter, in 10min legt meine Fähre ab. Die zwei Italienerinnen erklären, ich sei zu spät, verkaufen mir schließlich dennoch eine Karte. Mit 90 Sachen brettere ich über die Hafenanlage und schaffe es gerade noch so aufs Schiff. Da ich mir mit dieser Blitzaktion die Übernachtung in Genua spare, leiste ich mir ein Kabinen-Ticket und erspare mir damit den Stress, irgendwo auf dem Schiff in einer Ecke zu pennen und Angst um mein Gepäck zu haben.

Ich bin auf den „kleinen Kontinent“ Sardinien gespannt.

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